Politik

Mit welchen Konzepten reagiert die Politik?

Symptombehandlung statt Systemänderung

Der Politik in Deutschland fehlt für dieses komplexe Problem bislang der Mut für ein integriertes Konzept. Statt alle Facetten und Lösungsoptionen in die Waagschale zu werfen, wird an einzelnen Symptomen herumgedoktert – wie etwa Anreizen zur privaten Altersvorsorge oder einer leichten Anhebung des Renteneintrittsalters. Zentrales gesellschaftspolitisches Anliegen sollte es aber sein, Anreize zu schaffen, die das System aus sich selbst heraus verändern.

Dies bedeutet auch, Chancen für betroffene Frauen und Männer 50plus zu eröffnen – für Erwerbslose, Arbeitslose, ALG-2-Bezieher, beruflich Unzufriedene, gesundheitlich Beeinträchtigte, ehemalige Selbstständige oder Freiberufler, Hausfrauen und -männer, pflegende Angehörige, Künstler und viele mehr. Es gilt, ihre langjährige Arbeitserfahrung, ihr umfangreiches Wissen und ihre hohe Motivation möglichst lange in die Gesellschaft einzubringen.

Diese Menschen besitzen aktuell jedoch in dieser Hinsicht keinerlei Interessenvertretung. Es gibt auch keine Studien, die wenigstens die wichtigsten Fragenstellungen dieses Komplexes in Deutschland beleuchten würden. Im öffentlichen Diskurs herrscht eine defizitorientierte Betrachtung älterer Mitbürger vor. Spezielle Förderprogramme sucht man vergebens und findet allenfalls Vermittlungsangebote von "Langzeitarbeitslosen mit besonderen Vermittlungshemmnissen" in häufig prekäre Arbeitsverhältnisse.

In dieser sich immer weiter zuspitzenden Situation mutet es erstaunlich an, dass das Thema Existenzgründung im Alter in der politischen Agenda bislang überhaupt keine Rolle spielt – schlägt es im Erfolgsfall doch gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Erhalt von Wissen und Erfahrung, Ausweg aus dem Armutsrisiko, persönliche Motivation, neue Arbeitsplätze, uvm.

In dieser Gemengelage setzen wir uns ein für eine Debatte, die sich daran orientiert, Menschen über 50 die Entfaltung der eigenen Potenziale zu erleichtern. Indem die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden z.B. für einen erleichterten Zugang zur Startkapital, für ein Umdenken und konstruktives Begleiten in Einrichtungen wie Jobcentern und Rentenversicherungsträgern, für Positivbeispiele und generationenübergreifende Tandem-Programme.

Für die Begleitung und Diskussion dieser Entwicklung steht Gründer 50plus mit seinem Netzwerk und seiner Fachexpertise gerne zur Verfügung.